Sächsisch-anhaltisches Bewusstsein existierte noch im 17. Jahrhundert. Bis zu dieser Zeit wurde das Fürstentum Anhalt als Teil des sächsisch-niederdeutschen Kulturraumes wahrgenommen. Mit dem Untergang Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg und der als Folge dieses katastrophalen Konfliktes zu sehenden Ausschaltung des bürgerschaftlich geprägten Städtewesens als Träger sächsischer Traditionen gelangte der sächsisch-anhaltische Raum unter den dominanten Einfluss der Wettiner und Hohenzollern. Besonders im 18. Jahrhundert musste so die traditionelle sächsische Identität an Elbe und Saale aus politischen Gründen formal aufgegeben werden, um die Reste der kleinräumigen Eigenständigkeit dieser Region nicht weiter zu gefährden. Schließlich konnte nur das Land Anhalt eine staatlich-territoriale Kontinuität bewahren und so die Reste eines niederdeutschen sächsisch-anhaltischen Bewusstseins bis in die Gegenwart tragen. Mit der Gründung des Landes Sachsen-Anhalt hat Anhalt diese historische Mission erfüllt. Sächsisch-anhaltische Kultur kann sich nun wieder im Raum eines eigenständigen Bundeslandes als Teil eines geeinten Deutschlands frei entfalten!